Fairtrade Kaffee
Foto: Ilkay Karakurt . TransFair e.V.
Kaffee wird in Afrika, vor allem jedoch in Lateinamerika angebaut. So kommen ca. 80% aus dieser Weltregion: z.B. Kolumbien, Peru, Nicaragua oder Brasilien.
Kaffee liegt weltweit an zweiter Stelle der Rohstoffexporte. Er gehört zu den absatzstärksten Le-bensmitteln im Fairen Handel in Deutschland. Im Jahr 2019 konnte der Absatz einen 12-prozentigen Zuwachs auf ca. 23.000 t im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen. Allerdings beträgt sein Marktanteil insgesamt nur 4,5% am deutschen Kaffeehandel.
Mit seiner Markteinführung 1980 ist Kaffee quasi ein „Pionier“ des Fairen Handels. Der Bioanteil am fair gehandelten Kaffee beträgt zur Zeit 77%.
Fair gehandelten Kaffee kann man inzwischen in Deutschland nicht nur in Weltläden, sondern auch in vielen Supermärkten und Discountern kaufen. Zudem wird er in Cafés, Hotels und Bäckereien im Ausschank an-geboten.
80% des Kaffees wird von 25 Millionen Kleinbauernfamilien produziert, die weniger als 10 Hektar Land besitzen. Viele leben von weniger als 2 Dollar pro Tag, oft in abgelegenen Gegenden.
Knapp 800.000 Kleinbauern und -bäurinnen sind in mehr als 500 demokratisch strukturierten Kaffee-kooperativen zusammengeschlossen. Sie entscheiden dort über alle sozialen, ökologischen und ökonomischen Entscheidungen ihr Leben betreffend.
Für Kleinbauernfamilien ist es normalerweise problematisch, Kredite zu erhalten. Dank der Zertifizierung wird ihnen der Zugang beispielsweise zu Mikrofinanzierungsinstituten erleichtert.
Die Fairtrade-Prämien werden auch von den Kaffeeproduzent:innen beispielsweise zur Verbesserung der Bildung oder der Gesundheitsfürsorge verwendet. Allerdings ist es verpflichtend, dass ein größerer Anteil der Prämie für die Verbesserung der Produktivität und der Qualität aufgewendet wird.